Spielbetrieb kann wieder aufgenommen werden
Bayreuth, den 03. Februar 2008. Die SpVgg Bayreuth kann den Spielbetrieb in der im Februar beginnenden Rückrunde wieder aufnehmen. „Die Anschubfinanzierung des Spielbetriebs für den zweiten Teil der Saison 2008/2009 steht. Die SpVgg Bayreuth wird auch zum Start der Bayernliga-Rückrunde mit einer ambitionierten und verjüngten Mannschaft weiter für Furore sorgen“, zeigte sich der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Jan Markus Plathner zuversichtlich. „Wir brauchen aber weitere Einnahmen, um die Rückrunde vollständig zu sichern.“
In den vergangenen Wochen konnten in Verhandlungen mit potenziellen Geldgebern wie bei der Stabilisierung des Vereins große Fortschritte erzielt werden. So fand sich zunächst ein Partner für die Anschubfinanzierung der Rückrunde. Parallel dazu wurde der größte Kostenblock, die Gehälter für die Spieler der Bayernliga-Mannschaft, massiv reduziert. „Alle Spieler sind jetzt Vertragsamateure. Dadurch konnten wir den Liquiditätsbedarf des Vereins bis Ende Juli erheblich senken“, so Plathner.
Neue Optionen für die Zukunft
Bislang haben sich 10 Spieler des bisherigen Bayernliga-Kaders auf dieser Grundlage weiter verpflichtet. Ferner steht der Verein noch mit weiteren Spielern aussichtsreich in Kontakt. Auch das Trainer-Team um Klaus Scheer hat sich bereit erklärt, die Mannschaft weiter zu betreuen. „Die Spieler, die sich unter diesen Umständen bei der Oldschdod engagieren, sind auf jeden Fall mit Herzblut bei der Sache und werden sich mit voller Kraft für den Verein einsetzen“, betont Vizepräsident Volker Eller.
Mit Herzblut bei der Sache sind auch die Fans der SpVgg Bayreuth. Durch die bislang durchgeführten Unterstützungsaktionen der Fans und Freunde der Altstädter sowie Spenden sind die Bemühungen von Verein und vorläufigem Insolvenzverwalter erst möglich geworden. „Ohne dieses Engagement wären wir nicht durch den Winter gekommen. Wir haben damit dringend benötigte Zeit gewonnen, um in Gesprächen mit potenziellen Geldgebern Konzepte für die Zukunft zu erarbeiten“, machte Plathner deutlich.
Hierzu ergaben sich in den letzten Tagen neue Optionen. Am aussichtsreichsten erscheint derzeit ein Vermarktungsmodell über eine Marketinggesellschaft. Dazu sind jedoch noch weitere Gespräche zu führen.
Seit kurzem ist auch die renommierte Sport- und Kulturberatung actori aus München bei der Sanierung der SpVgg an Bord, deren Experten schon bei vielen ähnlichen Fällen im Profisport erfolgreich tätig waren. actori zählt in der strategischen Sportberatung und –Vermarktung zu den führenden Spezialisten in Deutschland und kann auf vielfältige Erfahrungen aus vergleichbaren Projekten zur Restrukturierung und Neuausrichtung im Fußball (wie zum Beispiel bei der Sanierung des Bundesligisten Borussia Dortmund) zurückgreifen.
Heimspiele als wichtige Finanzquelle
„Wir sind in den vergangenen Wochen bei der Stabilisierung des Vereins gut vorangekommen und hoffen, dass auch die Fans und Mitglieder diesen Kurs weiter unterstützen. Allerdings brauchen wir schlichtweg noch mehr Geldgeber, um die weitere Zukunft der SpVgg Bayreuth zu sichern“, betont Plathner. „Die nun gewonnene Unterstützung konnte uns eine Aufnahme des Spielbetriebs ermöglichen, wir sind nun aber auf weitere Einnahmen, auch aus den Heimspielen angewiesen. Ich bitte daher auch die Fans ihre Spielvereinigung durch Stadionbesuche zu unterstützen.“
Einzelheiten zum Stand der Sanierung, zu den Planungen für die Rückrunde und zu den Optionen für eine dauerhafte Fortführung wollen die Vereinsverantwortlichen und der vorläufige Insolvenzverwalter bei einem Pressegespräch in den nächsten Tagen bekannt geben.
Spenden zum Erhalt des Vereins können weiterhin auf das Spendenkonto 1921 1921 2 bei der Raiffeisenbank Emtmannsberg eingezahlt werden. Der vorläufige Insolvenzverwalter garantiert, dass die eingezahlten Gelder nur für den Spielbetrieb bzw. die Sanierung des Vereins verwendet werden.
Weitere Informationen:
Der Frankfurter Rechtsanwalt und erfahrene Sanierungsexperte Dr. Jan Markus Plathner wird regelmäßig als Sanierer bei größeren Unternehmensinsolvenzen bundesweit eingesetzt und ist auch auf Insolvenzverfahren im Sportbereich spezialisiert. Derzeit ist er unter anderem mit der Sanierung des 1. FC Eschborn sowie des SV Darmstadt 98 befasst. Plathner ist Partner der Sozietät BRINKMANN & PARTNER in Frankfurt, einer der größten deutschen Insolvenzverwalterkanzleien. Sie wurde 1980 gegründet und arbeitet heute bundesweit als Partnergesellschaft in 27 Niederlassungen mit ca. 100 Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern (insgesamt fast 400 Mitarbeiter).